Zoltán Kodály - Tänze aus Galanta

Als das populärste Orchesterwerk Zoltán Kodálys gelten die Tänze aus Galanta, 1933 entstanden als Auftragswerk zum 80-jährigen Bestehen der Philharmonischen Gesellschaft Budapest. Kodálys erklärtes Ziel war es, die ungarische Musik des 20. Jahrhunderts aus einer Sackgasse zu führen, sich nicht zu sehr an der verbreiteten deutschen Spätromantik zu orientieren, sondern den typischen Ton des ungarischen Volkes zu finden und in eigenen Kompositionen zu verankern. Die Tänze aus Galanta orientieren sich unmittelbar an der Musik, wie sie von den Sinti und Roma gespielt wurde mit den für die osteuropäische Volksmusik typischen Halbtonschritten und Verzierungen, rhythmischen Effekten durch Verschiebungen des Taktschwerpunkts und einer Instrumentierung mit keck hervortretender Triangel und Tambourin. Mit furiosen Drehfiguren und mysteriösen Kantilenen beeindruckt das Werk, und eine ganz besondere Rolle kommt der Klarinette zu, die mit einer ergreifenden Melodie sowohl nach der langsamen Einleitung als auch im Finale solistisch hervortritt und dort den feurigen Tanzwirbel kurz in die Schranken zu weisen weiss, um abschliessend noch einmal ganz das Temperament der Sinti und Roma-Musik glänzen zu lassen. Das ideale Werk also, mit welchem auf das Ende der Saison 2024/2025 hin noch einmal ein Feuerwerk gezündet werden kann: Am 13.06. unter freiem Himmel, auf dem Münsterhof in Zürich, bei - man glaubt es kaum – perfektem Sommerwetter, mit dem Tonhalle-Orchester Zürich unter der Leitung von Paavo Järvi.

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